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Reus gegen Ex-Kollegen
Borussias in Verunsicherung vereint

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Reus gegen Ex-Team: Borussias in Verunsicherung vereint

Die Bayern sind enteilt, die Abwehr schwächelt, der Druck steigt: Die Ausgangslage vor dem Wiedersehen mit den Ex-Kollegen hat sich Marco Reus anders vorgestellt.

Im ersten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach seit seinem Wechsel für 17,1 Millionen Euro steht der "Fußballer des Jahres" mit Meister Borussia Dortmund unter Zugzwang. Am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky und Liga total!) droht das dritte Spiel in Folge ohne Sieg und möglicherweise schon der vorzeitige K.o. im Titelkampf.

Immerhin: Auch in Gladbach läuft es seit seinem Weggang alles andere als rund. Die beiden Überflieger der vergangenen Saison schwächeln, die Borussias sind in Verunsicherung vereint. Wohl nicht von ungefähr hörte sich Reus' Kampfansage vor dem Duell ein wenig zaghaft an.


"Wir wollen unsere Fehler abstellen und gegen Gladbach gewinnen", sagte er. Das 2:3 beim Hamburger SV und das 3:3 bei Eintracht Frankfurt seien analysiert, man werde "sehr fokussiert, mit Leidenschaft und Aggressivität" gegen Gladbach auftreten: "Am Samstag müssen wir uns neu beweisen." Und Reus machte klar, dass ihn seine im Spiel bei den Hessen erlittene Kapselverletzung nicht bremsen werde: "Es ist nichts Schlimmes."

Drei Spiele in Folge ohne Sieg unterliefen dem BVB zuletzt in der vergangenen Saison zwischen dem vierten und sechsten Spieltag. Danach startete der BVB ohne Niederlage durch bis zum Titel. Auch am Samstag ist es der sechste Spieltag, doch niemand in Dortmund ist abergläubisch und blauäugig genug, um deshalb absichtlich zu patzen.

Trainer Jürgen Klopp musste sich nach zuletzt sechs Gegentoren in zwei Spielen vor allem für seine Abwehr rechtfertigen. "Wir wissen, wie man verteidigt", sagte Klopp, der einräumen musste, dass derzeit "schon mal zwei, drei Meter" fehlten: "Gladbach macht eine ganz ähnliche Phase durch wie wir: In der neuen Saison mit einer neuen Mannschaft die gleiche Selbstverständlichkeit an den Tag zu legen."

Klopp steht gegen Gladbach wegen seines Ausrasters in Frankfurt unter verschärfter Beobachtung. Der DFB ermittelt und wartet auf eine Stellungnahme des Coaches, der dafür bis zum 4. Oktober Zeit hat.

"Beleidigung hat keine stattgefunden, definitiv nicht" "Beleidigung hat keine stattgefunden, definitiv nicht", sagte Klopp, der den vierten Offiziellen Guido Kleve mit wutverzerrtem Gesicht die Leviten gelesen hatte. "So sehe ich auch beim Tennis aus oder wenn wir ein Tor geschossen haben", sagte Klopp, "aber wenn man sich für ein Gesicht entschuldigen muss, dann tue ich das hiermit." Für die kommenden Wochen könnte Klopp eine Portion Gleichmut gut vertragen. Dem Gladbach-Spiel folgen das Duell mit Bayern-Jäger Hannover 96 und das Derby gegen Schalke 04.

Noch zwei Punkte weniger auf dem Konto als der BVB hat die andere Borussia, deren Umstrukturierung nach dem Weggang der Stützen Reus, Roman Neustädter (Schalke 04) und Dante (Bayern München) sehr schleppend vonstattengeht. "Die Mannschaft ist momentan nicht frei", sagte Sportdirektor Max Eberl: "Das hat auch damit zu tun, dass sie sich beeinflussen lässt von den Dingen, die um uns herum passieren."

Eberl bat die Fans um Geduld, betonte aber auch: "Wenn wir von Zeit sprechen, dann darf das für die Mannschaft kein Alibi sein, nicht weiter zu arbeiten und sich hinter etwas zu verstecken." Es gebe genügend Dinge, die Anlass zur Hoffnung gäben: "Momentan sieht es zwar nicht unbedingt so aus. Das liegt aber auch am fehlenden Selbstbewusstsein."

Den Dortmundern unterstellt Eberl, dass sie "angesichts der vergangenen beiden Spiele womöglich etwas angeschlagen" seien, was sie aber "gefährlich" mache: "Es wird eine große Aufgabe, der wir uns aber gerne stellen." Patrick Herrmann, der beim glücklichen 2:2 gegen den Hamburger SV umgeknickt war, wird voraussichtlich auflaufen können.

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